Roadtrip - seven weeks on the road
Tobias und Johannes auf großer Tour durch Amerika

? Was ist das überhaupt? Wer wir sind und was wir machen...

Reisetagebuch

2000-11-29 - Beaver Run
Das berühmte Beaver Run, endlich sind wir hier auch mal. Für alle "Nicht-Lukaser", Beaver Run ist eine Camphill Special School für behinderte Kinder. Viele der Residents in Lukas waren früher einmal in Beaver Run, deswegen interessierte es uns auch, dort einmal vorbei zu schauen.
Wir wurden freundlich begrüsst und zum Mittagessen im Haus Whitestone eingeladen.
Die Atmosphäre war ziemlich anders von der in Lukas, viel quirliger.
Wir verbrachten den Nachmittag jeweils mit einer Klasse. Tobias war Reiten, ich war mit einer Gruppe, die Bewegungstherapie machte. Es machte viel Spass, mit den Kindern zu arbeiten.
Nach den Workshops versuchten wir, Leute zu finden, die schon lange in Beaver Run sind und die vielleicht ein paar von unseren Residents noch kennen. Wir hatte Glück und fanden auch zwei Hauselternpaare, die sich noch an alle unsere Residents erinnern konnten. Wir hörten ein paar interessante Geschichten über "unsere Jungs", doch leider hatten alle, mit denen wir sprachen, wenig Zeit, sodass wir uns bald wieder auf den Weg Richtung New York machten, dem letzten Stopp unserer Reise.

2000-11-28 - Washington D.C.
Mal wieder im guten alten Washington, letztes Jahr waren wir hier auch schon mal im Dezember, es war ähnlich trostlos.
Diesmal machten wir aber nicht den Fehler, einfach nur herum zu laufen, wir gingen direkt in die Museen. Museen hat Washington nälich wirklich zu bieten und fast alle kosten keinen Eintritt.
Ich schaute mir als erstes Das Holocaust Musuem an, ziemlich beeindruckend. So etwas sollte es auch in Deutschland geben. Was mir gut gefiel, es war ziemlich unamerikanisch aufgemacht, also völlig vereinfacht, patriotisch und idiotensicher, wie viele Museen hier in den USA. Zum Teil sogar kritisch der USA gegenüber war es eine echte Gedenkstätte und ein Ort, wo man sich gut informieren konnte.
Nachdem wir unabhängig von einander durch verschiedene anderen Museen getourt waren, trafen wir uns um halb sechs wieder (ab da ist in DC nälich alles zu und die Gehsteige werden hochgeklappt) und machten uns auf in Richtung Beaver Run, das Camphill Village in Pennsylvania, das wir besuchen wollen. Geschlafen haben wir mal wieder auf einer Restarea, es war unverschämt kalt.
So, und jetzt sind wir wieder völlig up-to-date, jetzt fahren wir nälich nach Beaver Run!

2000-11-27 - Shenendoa National Park
Nur ganz kurz: Ein sehr schöner National Park, im Winter allerdings etwas kahl, mit den blattlosen Bämen.
Und mal wieder ein unglaublicher Sonnenuntergang, mit den Blue Ridge Mountains im Vordergrund. Danach fuhren wir noch bis nach Washinton D.C. weiter und verbrachten die Nacht, nachdem wir noch in Georgetown herumgelaufen und im Kino waren, auf dem Parkplatz vor einem Holiday Inn, etwas ausserhalb von WashDC.

2000-11-24 bis 2000-11-26 - Fahren...
In den nächsten drei Tagen, legten wir 2121 Meilen, das sind 3393 km zurück. Wir hatten vom Grand Canyon in Arizona bis zum Shenendoa National Park in Virginia zu fahren. Wir durchquerten drei Zeitzonen und 7 Staaten: Arizona, New Mexico, Texas, Oklahoma, Arkansas, Tennessee und Virginia.
Wir fuhren teilweise auf der historischen Route 66, auch wenn die meistens einfach neben dem Interstate 40 herlief. Trotzdem konnten wir ein paar Einblicke in ein "Bilderbuch Amerika" bekommen, auch wenn alles schon ziemlich heruntergekommen war. Kleine Orte, mit gas station und general store, aber auch viele Geisterorte, wo vielleicht noch zwei Häser bewohnt waren und der Rest verfiel.
Auf die Dauer wurde das Fahren etwas eintönig, aber was sollte wir machten, wir hatten unseren straffen Zeitplan und mussten bis Sonntag Abend in Virginia sein.
Unser Auto, der Proll, hat ja eigentlich einen sehr schlechten Verbrauch, von etwa 14 Litern/100 km, aber auf den langen, geraden und vor allem ebenen Strecken durch die Südstaaten erreichten wir immerhin 10,4 l/100 km! Das nur für die, die es interessiert: Unser Auto ist ein 1987 Chevrolet Caprice Kombi, 8 Zylinder, 5 Liter Motor mit 280 PS. Länge: 5,40m, Breite: 2 m. Für ein Bild: der PROLL

2000-11-23 - Spaziergang
Tobias hat etwas wichtiges in seinem Bericht von gestern vergessen: Da wir für heute ja einen Spaziergang eingeplant hatten, brauchten wir "Salzgebäck", das wurde uns jedenfalls von den vielen Warntafeln empfohlen.
Und als wir, rein zufällig, durch ein Restaurant am Rand des Canyons liefen, fiel uns sofort ein Tisch mit condiments, also Salz, Pfeffer etc. auf. Und eben auch Saltcrackers: Wir füllten damit eine grosse Plastiktüte und rannte johlend ins Freie. Aufhalten wollte uns niemand...
Ach ja, der Spaziergang. Wir hatten uns am Vortag kundig gemacht, und uns auf zwei möglich Routen festgelegt. Wir wollten ein Stück in den Canyon hinunterwandern, bis ganz zum Wasser uns zurück soll man nicht an einem Tag versuchen, es sei einfach zu viel!
Den Weg, den wir uns schliesslich aussuchten, war der Bright Angel Trail, der vermutlich am besten ausgebaute und daher auch am meisten begangene. Aber wenigestens brauchten wir hier keine Steigeisen, wie auf manchen anderen, vereisten Pfaden in den Canyon hinunter.
Man sagte uns, dass man immer doppelt so lange nach oben braucht, wie nach unten, das klang sehr vernünftig: Wir gingen um 8 Uhr los, so dass wir gerade vor Dunkelheit wieder oben sein würden.
Die Gesamtstrecke der Wanderung waren ziemlich genau 20 km, der Höhenunterschied zwischen Canyonrand und dem Endpunkt der Wanderung 980 Meter, also eine Kleinigkeit...
Es war sehr bequem, hinunter zu wandern, zwei Stunden lang bergab. Sehr interessant waren die vielen Gruppen, die wir überholten, die schon auf dem Runterweg fast schlapp machten, da wollten wir lieber gar nicht wissen, wann und wie die jemals wieder nach oben kommen sollten.
Von unten waren die Wände des Canyons noch wesentlich beeindruckender als von oben. Wenn man da so eine 300 Meter hohe Wand über sich hat, kommt man sich sehr, sehr klein vor.
Nach den zwei Stunden bergab ging es noch einmal eine Stunde fast eben weiter bis wir am Aussichtspunkt angelangt waren, von dem aus man den Colorado River sehen kann. Es sieht von hier aus nicht mehr weit aus, bis zum Wasser, wir schätzten es auf vielleicht 250 Meter senkrecht nach unten. Von wegen, es sind noch über 400 Meter Höhenunterschied von dem Punkt aus, bis zum Fluss. Da wird auch klar, warum man es an einem Tag nicht schaffen kann, bis zum Fluss und zurück zu wandern!
Nach einer Stunde Pause, in der wir mit dem mitgebrachten Benzinkocher Nudeln mit Tomatensosse kochten (zum Neid aller anderen Wanderer!), machten wir uns auf zum mühsamen Aufstieg.
Ich hatte nach einer Weile meinen Rythmus gefunden und kam sehr gut voran. Ich fing an, immer mehr Leute zu überholen und kam dann in knapp unter zwei Stunden wieder am Rand an... Tobias war 15 Minuten später auch wieder da. Völlig verschwitzt gingen wir schnurstracks zu den Duschen des Campgrounds.


2000-11-22 - Grand Canyon National Park
Wir kamen schon am Vorabend an und wurden sofort von einem spektakulären Sonnenuntergang belohnt: richtig kitschig,mit viel rosa und orange. Den Canyon konnten wir aber nicht mehr sehen. Am nächsten Tag war erst einmal Orientieren angesagt, denn das Strassensystem am Südrand ist nicht so ganz einfach. Aufgrund der immens hohen Besucherzahlen wird über die nächsten vier Jahre ein Shutllebussystem eingerichtet, so dass man das Auto nur noch parkt, nicht mehr damit durch den Park fährt. Also war für uns eher Busfahren angesagt. Bei Tageslicht wurden uns dann langsam die Dimensionen dieses Naturweltwunders (eines von sieben, neben dem Hafen von Rio, dem Great Barrier Reef in Australien, dem Mount Everest, den Höhlen in den Pyrenäen den Victoriafällen in Afrika und einem siebten Teil, das ich vergessen habe) bewusst. Es braucht einige Zeit um die Grösse dieses Canyons zu begreifen. Ohne Vergleichspunkte und -zahlen merkt man gar nicht, was man vor sich hat - so gross ist alles. Vom Besucherzentrum aus geht es 1400 Meter nach unten, aber es sind immer wieder Plateaus "im Weg", so dass der Colorado River am Boden des Canyons meistens unsichtbar bleibt. Die Breite des Canyons ist 10 Meilen (16 km). Über den Tag hinweg fuhren wir wie immer von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, diesmal mit dem Bus. Das Wetter war leider nicht mehr so toll, es war bewökt und die Farbenpracht des Canyons war gedämpft. Obwohl wir im Winter unterwegs sind, der Grand Canyon war voll. Gut, es war auch Thanksgiving Wochenende (der grösste Feiertag im Jahr). Aber wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie das wohl im Sommer aussehen soll...
Abends gingen wir ins IMAX Kino um einen Film über den - genau, Grand Canyon anzusehen. Es war ein nachgestellter Geschichtsfilm, der das Leben der Native Americans und verschiedene Expeditionen des 19. Jahrhunderts beleuchtete. Beeindruckend waren die Aufnahmen vom Colorado River aus - eine Perspektive, die uns sonst verschlossen geblieben wäre, denn um zum Fluss und zurück zu wandern braucht man zwei Tage (wir hatten nur noch einen).
Danach sassen wir beide dann im Wald ausserhalb des Parks, wo wir übernachteten und redeten so lange (mit Radio und Licht) bis die Batterie alle war. Tobias hat sich daraufhin mit winkenden Armen und Starthilfekabeln an die Strasse gestellt - und nach einiger Zeit hielt auch ein junges Paar in einem Jeep an, das sich in den Wald locken liess. Es dauerte einige Zeit, bis unser Auto wieder Saft hatte. Das junge Paar fuhr dann weiter in den Wald hinein, warum wissen wir bis jetzt noch nicht, und ab und zu sahen wir noch Scheinwerferlicht aber aus dem Wald herauskommen haben wir sie nicht gesehen. Und wenn sie nicht getorben sind, dann...

2000-11-21 - Monument Valley
Wilder Westen!
Man schaue sich nur das Bild oben auf dieser Seite an, das ist das Monument Valley. Hier wurden mehr Cowboy Filme gedreht als sonst irgendwo, deswegen verbindet man die Ansicht der Buttes wohl sofort mit Malboro Werbung und Wildwest Romantik. Auch die Szene in Forrest Gump, wo er durch die Wüste rennt, wurde hier gefilmt: Amerika wie aus dem Bilderbuch!
Leider mussten wir mal wieder weiterfahren, der Grand Canyon wartete auf uns!


2000-11-20 - Thanksgiving
Nach einer weiteren warmen Nacht im Lazy Lizard Hostel fuhren wir gen Süden weiter. Ein eigentlich ereignisloser Tag stand uns bevor, wir wollten gegen Abend im Monument Valley sein.
Gegen Mittag waren wir in Blanding, einem kleinen Ort irgendwo in Südutah. Tobias kriegte grosse Augen, als wir an einem "Restaurant" vorbeifuhren, dass "all you can eat lunch" für $4.50 anbot. Natürlich mussten wir uns das geben. Wie zu erwarten, war die Qualität des Essens nicht gerade überwältigend, aber man konnte es essen. Wir verbrachten dann noch etwas mehr Zeit in Blanding, und zwar in der Library, um unser Tagebuch weiter zu schreiben.
Als es dann schon fast dunkel war, kamen wir in Mexican Hut an, kurz vor der Grenze nach Arizona und dem Monument Valley. Wir entschlossen uns, die Nacht dort zu verbringen, und bei Tageslicht ins Monument Valley zu fahren. Wir waren uns auch nicht ganz sicher, ob man hier übrhaupt einfach an der Strasse übernachten kann, da wir uns ja in der Navajo-Indianer Reservation befanden, wo zum Teil andere Gesetze gelten.
Wir waren dann ganz froh, dass wir eine Kirche sahen, vor die wir uns hinstellten. Kirchen haben sich nälich als Schlafparkplatz bewährt, da man hier von der Polizei nie gestört wird.
Doch kurz nachdem wir uns hingestellt hatten, kamen mehr und mehr Leute mit ihren Autos und trugen grosse Platten voller Essen in die Kirche hinein. Tobias sah das Essen und war natürlich sofort interessiert: Er fragte eine Person (die, wie sich später herausstellte, der Bishop dieser Gemeinde war), was hier los und ob es öffentlich sei. Der Bishop lud uns ein, das Thanksgiving Dinner mit ihnen zusammen zu feiern, es gäbe genug zu essen!!
So kamen wir also in den Genuss, in einer Mormonischen Kirche Thanksgiving mitzuerleben und ausserdem lernten wir Elder Plett und Levefre, zwei Missionare der "Church of Jesus Christ of the latter day Saints". Sie sind beide Mitte Zwanzig und sind für 2 Jahre als Missionare tätig. Sie arbeiten immer für 6 Monate in einer Mission und werden dann wieder versetzt.
Es klang ziemlich interessant, was sie machen und wir schauten mit ihnen zusammen Abends noch einen Film an.
Ach ja, die Nacht verbrachten wir nicht im Auto: Der nette Bishop hatte uns noch ein Zimmer in einem Motel besorgt, dass schon für die Saison geschlossen hatte...

2000-11-19 - Canyonlands National Park
Nach einer warmen Nacht (für Johannes sogar zu warm) machten wir uns früh auf um den recht grossen Canyonlands National Park zu besichtigen. Im Prinzip ist es dem Grand Canyon ähnlich, ist aber nicht ganz so tief. Eine nette junge Rangerin empfahl uns mehrere Wanderungen entlang eines Felsengrats, zu einem mächtigen Steinbogen, zu einem Meteorkrater und zu einer Butte (sprich: Bjuht). Was das ist? Zum Beispiel das, was auch im Monument Valley rumsteht. Erodiertes Gestein in Form von einem Baumstumpf, manchmal auch mehreckig im Grundriss. Das viele Wandern tat uns richtig gut, wir hatten auch wieder Sonnenschein und konnten die Wunder des Utaher Südens in vollen Zügen geniessen. Es sind hauptsächlich Plateaus, Abbrüche, tiefliegendere Plateaus und weitere Abbrüche. Das ganze verteilt sich über eine immmens grosse Fläche, die uns immer von Neuem staunen liess. Beindruckend war es vor allem auf die Buttes zu steigen, die uns einen fantastischen Rundblick erlaubten und ausserdem Zeugnisse der Pueblo Inianer bereithielten: gemauerte Vorratskammern, in denen vor Hunderten von Jahren Samen und Lebensmittel aufbewahrt wurden. Ein wirklich farbenkräftiger Sonnenuntergang machte diesen Tag noch besser, als er schon war und zwischen glutrot glühenden Steinen verliessen wir den Park, um uns noch einmal im Hostel für eine Nacht aufzuwärmen. Dort trafen wir dann Ben und Allison, ein Paar so alt wie wir, die uns schon in Canyonlands angesprochen haben: sie h&aum;tten uns schon in Crescent City, California gesehen (bei den Redwoods) und wollten uns gerne näher kennenlernen, also verbrachten wir den Abend und den nächsten Morgen zusammen. Sie luden uns sogar auf eine Thanksgivingparty im Canyonlands Park ein, die leider unseren Reiseplänen total im Wege lag - 700 Meilen extra (Thanksgiving war für uns am Grand Canyon geplant). Am Abend haben wir uns ein zweites Mal in der Hottub eingeweicht. Zum Canyonlands National Park gibt es nur zu sagen: es war einer der besten Nationalparks, die wir jetzt besucht haben, vor allem weil er recht wenig erschlossen ist und die rauhe Weite des Westens wunderbar widerspiegelt.

2000-11-18 - Arches National Park
Auch die Fahrt zum Arches NP war mal wieder echt "scenic". So gegen Mittag kamen wir bei Arches an und hatten den ganzen Nachmittag für die Erkundung.
Arches sind Steinbögen, die von Wind und Wasser aus dem roten Sandstein herausgeschliffen wurden. Im Arches NP gibt es die grösste Ansammlung von natürlichen Steinbögen auf der Welt. Der grösste hat eine Spannweite von fast 100 Metern und ist dabei nur etwa 1 Meter dick!
Die Arches sind echte Wunderwerke der Natur, man kann überhaupt nicht glauben, dass diese riesigen Steinbrücken überhaupt halten können!
Was sich bis jetzt bewährt hatte, war, mehrere kleinere Wanderungen zu machen und so möglichst viel zu sehen. Das machten wir jetzt auch mal wieder. Eine Stunde vor Sonnenuntergang, also so gegen 4 Uhr machten wir uns auf in Richtung Delicate Arch, dem berühtesten der Steinbögen, dem Wahrzeichen des Parks. (Auch auf der Park Website zu sehen).
Delicate Arch ist das Ziel für die meisten Fotografen im Park, so auch jetzt: Ein Tourist nach dem anderen kam und machte sein Foto, und das obwohl man immerhin eine dreiviertel Stunde gehen musste, um dorthin zu kommen! Das besondere am Delicate Arch ist, dass er völlig frei steht, nicht wie die meisten anderen Bögen direkt an einer Hügelkante.
Wir warteten noch den (wie immer wunderbaren) Sonnenuntergang ab und machten uns dann auf den Rückweg.
Wir fuhren zurück nach Moab, dem nahgelegenen Touristenort um da in einer Seitenstrasse zu übernachten, vorher wollten wir aber noch im Lazy Lizard Hostel, dass einen öffentlichen Internetzugang hat, eine bisschen schreiben.
Dann war es da aber so gemütlich und die Übernachtungen mit $8 nicht gerade teuer, dass wir uns entschlossen, einfach da zu bleiben. Eine gute Entscheidung!
Nicht dass wir jetzt ein warmes Bett und ein Dach über dem Kopf hatten, es gab auch Duschen und, was besonders angenehm war, eine Hot Tub!
Wir verbrachten den halben Abend in der "heissen Badewanne" im extra gelegenen Badehaus. Welch eine Wohltat nach den letzten Nächten im eiskalten Auto!


2000-11-17 - Bryce Canyon
Nach der schön warmen Nacht im Klohaus sahen wir einen wunderschönen Sonnenaufgang in eissiger Kälte. Sobald die Sonne oben war, verzogen wir uns wieder ins Auto um zu frühstücken.
Doch die unglaubliche Landschaft des Bryce Canyons lockte uns wieder hinaus in die Kälte: Bryce ist nicht wirklich ein Canyon, sondern mehr ein hufeisenförmiges Becken gefüllt mit roten Sandsteinsäulen. Von oben her wirkt dieses Szenario schon bezaubernd, aber erst als wir ein Stück hinunter in das Tal wanderten, konnten wir die Dimensionen dieser riesigen "hoodoos" richtig begreifen. Besonders schön sah das alles aus, weil der weisse Schnee einen interessanten Kontrast zu den roten Felsen darstellte.
Wir fuhren dann weiter von Viewpoint zu Viewpoint und betrachteten die rote Landschaft aus verschiedenen Blickwinkeln.
Ach ja, der Bryce Canyon liegt immerhin auf 2500 Metern Höhe!
Wir fuhren gegen Mittag weiter Richtung Capitol Reef Nattional Park.
Auf dem Weg dorthin, fuhren wir über einen Pass, der 2900 Meter hoch war! Es war freezing cold und überall lag Schnee.
Die ganze Strecke war wieder wie aus dem Bilderbuch: Rote Felsen, weisser Schnee und grüne Nadelbäme auf beiden Seiten der Strasse. Um es nochmal zu sagen: Utah ist ein wunderschöner Staat und "worth a visit"!
Im Capitol Reef State Park bewunderten wir noch mehr rote Canyons, aber auch "petroglyphs", Felsenritzungen der Fremont Indianer.
Und wieder einmal schliefen wir unter einem Sternenhimmel, wie man ihn in Europa wohl kaum finden kann. Es war komplett dunkel, nicht einmal am Horizont ein schwaches Lichtzeichen menschlicher Behausungen.

2000-11-16 - Zion National Park
Unser erster Eindruck von Zion war der von viel Geld. Alles ist neu, gläzend und schön. Das Vistor Center wurde dieses Jahr neu gebaut und ist für sich genommen schon interessant. Es ist so gebaut, dass es im Sommer möglichst wenig Energie zum Kühlen und im Winter zum Heizen braucht.
Der Park ist bei so beliebt und daher überlaufen, dass man im Sommer garnicht mit dem Auto hineifahren kann, sondern mit dem Shuttlebus. Jetzt im Winter war es aber relativ leer, obwohl die Menschenkonzentration wesentlich höher war, als in allesn anderen Parks in denen wir bis jetzt gewesen waren.
Der zugängliche Teil des Parks liegt in einem Canyon, den man (im Gegensatz zu Grand Canyon & Co) von unten betrachtet, man befindet sich also im Tal. Senkrechte, rostrote Felswände ragen auf beiden Seiten über 100 Meter in die Höhe, es fliest ein harmlos aussehender Fluss durch den Canyon. Allerdings kann dieser bei Regen oder Schneeschmelze rapide ansteigen und sehr gefährlich werden!
Wir &qout;wanderten" ein paar der kurzen, gut ausgebauten Wege. Da aber viele wegen herunterfallenden Eiszapfen gesperrt waren (man könnte sich ja weh tun!), hatten wir bald alles sehenswerte gesehen und fuhren weiter in Richtung Bryce Canyon.
Die Fahrt dorthin war so schön wie im Bilderbuch. Rote Felsen, zum Teil schneebedeckt auf beiden Seiten der Strasse. Der Staat Utah ist atemberaubend in mit seinen Bergen.
Wir kamen abends in Bryce an, fuhren in den Park hinein, kochten Abendessen und wollten schlafen gehen. Es war alles schneebedeckt und unglaublich kalt. So kalt, dass die Löffel an der Schüssel anfrohren, als wir sie nur kurz hinlegten. Wir beschlossen, einfach im Park zu schlafen, auch wenn das mal wieder nicht erlaubt war. Da es aber so kalt war, und das Klo, neben dem wir geparkt hatten so warm war, beschloss Tobias, dort zu übernachten. Ich dachte, dass ich es im Auto aushalten könnte, da mir die Toilette als Schlafplatz nicht so gut gefiel, man konnte das sehr helle Licht nicht ausschalten! Aber so gegen 1 Uhr nachts wachte ich völlig steifgefrohren auf und kroch dann auch ganz schnell in die Wärme des Aborthäusschens. Trotz hellem Licht schliefen wir ganz gut und sahen am nächsten Morgen in der Ranger Station, dass es in der Nacht -19 Grad Celsius gehabt hatte...

2000-11-15 - Leaving Las Vegas und eine Dusche
Heute verliessen wir Las Vegas, in Richtung Zion National Park. Endloses Fahren durch die Wüste, stand uns mal wieder bevor. Auch hier gibt es nichts ungewöhnliches zu berichten, von unserer Duschaktion einmal abgesehen!
Unsere letzte Dusche war schon eine ganze Weile her, im Redwood National Park sahen wir zum letzten Mal Wasser, wenn ich mich recht erinnere. Also höchste Eisenbahn, wir wollen ja keine Stinker sein.
Also fahren wir brav vom Highway herunter in ein winziges Örtchen in Arizona. Bei der Tanke fragen wir nach Duschen: Haben sie natürlich nicht, aber die nette Frau an der Kasse empfiehlt uns, es doch beim Trailerpark um die Ecke zu probieren, die hätten Duschen. Der Trailerpark war etwas vergammelt, um es milde zu sagen. Ach ja, für alle Nichtamerikakenner, das Konzept des Trailerparks ist in deutschen Landen vermutlich nicht so bekannt. Es handelt sich hierbei um eine Art Dauercampingplatz, auf dem nicht nur die üblichen Wohnwägen stehen, sondern auch viele "mobile homes", ganze Häuser, die bei Bedarf per Sattelschlepper an einen anderen Ort versetzt werden können. Meistens leben die Menschen dort dauerhaft.
Dieser besagte Trailerpark war schon ziemlich heruntergekommen und wir wurden arwöhnisch beäugt, als wir mit unserem ehemals weissen Auto auf den holprigen Hof einbogen.
Das Office war unbesetzt, also lief Tobias erst einmal etwas verloren herum, bis er zwei Bewohner des Mobile Home Parks traf, die er nach den Besitzern und er Möglichkeit einer Dusche fragte. Diese sagten, dass Besitzer nicht da seien und wir einfach die Duschen benutzen könnten, aber wenn jemand fragen würde, wir hätten nicht mit ihnen gesprochen!
Die Dusche war ziemlich ekelhaft, besonders der Tepich vor der Duschkabine: Er schien lebendig zu sein, durch jahrelanges Daraufherumgetrampele mit nassen, fusspilzverseuchten Füssen...
Aber, wir hatten umsonst eine Dusche abgegriffen und fühlten uns gut!
Am Abend kamen wir dann in Zion an und legten uns, nach einem vorzüglichen l-Dinner, schlafen.


2000-11-14 - Las Vegas & Hoover Dam
Heute sahen wir einen geilen (uns fällt kein anderes Wort ein) Sonnenaufgang. Von unserem hohen Schlafplatz aus sahen wir sie Sonne über den Bergen in der Wüste aufgehen.
Dann machten wir uns auf in Richtung Las Vegas, die amerikanischste aller Städte!
Wieder auf schurgeraden Strassen durch die Wüste, Amerika wie im Bilderbuch.
Wir fuhren erst einmal gerade durch die Stadt der Spieler hindurch. Las Vegas bei Tag war ein sehr ernüchternder Eindruck: die Lichter sind aus und die Putztrupps unterwegs. Wir fuhren auch direkt weiter zum Hoover Dam.
Der Hoover Dam wurden in den 30er Jahren gebaut und war damals mit seinen 222 Metern der höchste der Welt. Heute ist er eine Touristenattraktion und Stolz aller patriotischen Amerikaner. Obwohl schon beeindruckend, so ist der Damm doch mal wieder ein typisches Beispiel für Amerika: Es kostet Eintritt, und zwar nicht wenig, wenn man sich die Sache etwas genauer anschauen will...
Zurück ging es nach Vegas, zum Wäsche waschen. Bis wir damit fertig waren, war es auch schon dunkel und wir konnten mir unserer Tour durch die Spielhöllen beginnen!
Las Vegas ist einfach pervers: Es liegt mitten in der Wüste, aber überall sprudeln die Brunnen und Wasserspiele und der Stromverbrauch muss unglaublich sein...
Las Vegas ist, kurz gesagt, eine Ansammlung von Kopien: Von der Freiheitsstatue, dem Eiffelturm, dem Markusplatz in Venedig bis zu griechischen Tempeln und einer ägyptischen Pyriamide inklusive Sphinx ist alles vorhanden. Aber natürlich alles falsch und aus Plastik und Riegipsplatten. Und überall blinken die Lichter und versprechen mehr Möglichkeiten, sein Geld loszuwerden.
Natürlich sind wir auch in mehrere Kasinos hineingegangen, sie gleichen sich alle wie ein Ei dem anderen. Überall stehen die Spielautomaten, die Pokertische und was es ansonsten noch an Glücksspielen gibt, bei denen doch immer am Ende das Casino gewinnt. Tobias verspielte 35 Cents, ich wagte etwas mehr und verlor 60!
Auch wenn Las Vegas ganz nett war, mehr als einmal muss man hier wirklich nicht her kommen. Dafür gab es billiges Bier, das wir von einem netten, albanischen Barkeeper ausgeschenkt bekamen, der vermutlich sehr wohl kapierte, dass einer von uns nicht 21 war.
Tobias war dann bald müde und ging ins Bett, ich setzte meine Tour durch die Casions fort. Es war herrlich, einfach die Leute zu beobachten, die da am Spielen waren. Ich sah erstaunlich viele ältere Frauen, die an den Einarmigen Banditen sassen.
Zur gleichen Zeit war in Las Vegas die Comdex, eine grosse Computermesse. Ich versuchte mich hineinzuschleichen und als dass nicht klappte, einen Securitymann zu überreden, dass ich meinen Pass noch nicht bekommen hatte. Hat leider alles nichts gebracht und er zeigte mir dann sehr freundlich die Tür
Um drei Uhr morgends kroch ich dann auch ins kalte Auto.


2000-11-13 - Valley
Geschlafen haben wir auf über 1000 Meter Höhe am Rand des Valleys. Morgens fuhren wir erst einmal diese 1000 Meter hinunter ins Tal des Todes, dessen tiefster Punkt 80 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, der tiefste Punkt der USA.
Das Valley ist für seine extremen Temperaturen bekannt, hier wurde die höchste Temperatur überhaupt gemessen: 57 Grad Celsius im Schatten. So warm war es leider bei uns nicht, magere 20 Grad...
Wir wanderten durch einen faszinierenden Salzsee und durch Sanddünen. Die Landschaft ist völlig unwirklich, die Grössenverhältnisse kaum zu begreifen. Das Valley ist an beiden Seiten mit 3000 Meter hohen Bergen gesäumt, man sieht ihnen aber diese Höhe nicht an! Man kann sich da sehr gut vorstellen, dass irgendwelche Pioniere mit ihren Planwagen hier völlig verloren waren!
Wie wir im Visitor Center lasen, ist das Valley wohl auch heute noch sehr gefährlich: erst dieses Jahr ist mal wieder ein Tourist verdurstet... Aber das konnte uns bei dem winterlichen Wetter ja nicht passieren.
Den Sonnenuntergang vom schönen Aussichtspunkt aus haben wir leider um 2 Minuten verpasst. Wir fuhren dann gleich weiter zu "Dante's View", von dem aus man das ganze Tal sehr gut überblicken kann. Auch in der Abenddämmerung war der Blick unglaublich: Aus 1600 Metern Höhe blickten wir hinunter in das Tal.
Wir entschieden uns, die Nacht an Ort und Stelle zu verbringen, auch wenn das mal wieder illegal war. Der Mond war noch nicht aufgegangen und der Sternenhimmel war einfach unglaublich. Man bekommt so etwas einfach nirgendwo in der Nähe von Städten. Am Horizont konnten wir einen orangefarbenen Lichtschein ausmachen: Las Vegas.
Und wir sahen noch etwas anderes: Weit am östlichen Horizont sahen wir zwei Lichter aufsteigen und für ein paar Minuten in der Luft zu schweben. Dann sahen wir einen sehr schwachen Blitz unterhalb dieser Lichter und nach ein paar weiteren Minuten verschwanden sie. Wir schauten auf der Karte nach und entdeckten, dass die Nevada Test Site (da wo früher die Atombomben getestet wurden) genau östlich von uns lag...

2000-11-12 - Big Sur to Valley
Heute sind wir mal wieder den ganzen Tag gefahren. Wir sind immerhin von der Küste an die heisseste Stelle Amerikas gefahren.
Südkalifornien ist ein gigantisches Obstanbaugebiet mit schnurgeraden Strassen, die bis zum Horizont reichen. Von ein paar Stopps für Wasser und Benzin abgesehen, gibt es nichts zu berichten.

2000-11-12 - Big Sur
Bye, bye San Francisco: wir nehmen wieder Kurs auf den wundervollen Highway 1, aber nicht ohne über die grosse Bay Bridge zu fahren, die sogar länger ist als die Golden Gate Bridge. Bald ächtzt unser Proll wieder auf den bergigen Windungen von Bucht zu Bucht. Es ändert sich wenig im Vergleich zum Norden und das ist auch gut so. Nachdem wir uns in San Francisco vor allem von Chinese take out und Chinese dine in ernährt haben, fiel es uns (vor allem Johannes) auch wieder leichter, "nur" ln zu essen. Big Sur, eine DER Traumgegenden der kalifornischen Küste hielt uns dann auch noch eine Nacht an umtosten Felsen und Klippen. Ich habe festgestellt, dass schimmliges Brot und alte Tomatensosse nicht so gut sind und eine sich windende Strasse das ganze nur noch schlechter macht, aber nach ein paar Stunden Ruhe mit frischer Meeresluft, war alles klar und ich ging Krebse ärgern in einem Gezeitenpool (eine Pfütze die nur während der Flut mit Frischwasser versorgt wird). Und Vollmond, der nach Sonnenuntergang aufging hatten wir jetzt auch endlich...huhu.

2000-11-08 bis 2000-11-11 - San Francisco
San Francisco, die Stadt der Träume: Wir haben es geschafft, wir sind da!!
Als erstes suchten wir uns einen Parkplatz in einer ruhigen Wohngegend, dann ging es los mit der Erkundung der Stadt.
San Francisco ist ja, wie vielleicht manche wissen, auf 47 Hügeln gebaut, man geht also ständig bergauf oder -ab. Die Strassen sind zum Teil wirklich abenteuerlich steil, viel zu steil für eine Strassenbahn und viele alte Autos. Aber es gibt dafür ja das über 100 Jahre alte Cable Car System. Vier Linien führen über die verschiedenen Hügel durch die Stadt. Natürlich war ich völlig fasziniert von diesem technischen Wunderwerk und verbrachte am letzten Abend mehrere Stunden damit, alle Linien abzufahren...
Zwischen den Schienen der Linien verläuft ein Schacht, in dem das Zugseil läuft. Wenn ein Car losfahren will, betätigt der Fahrer einen langen Hebel und klemmt sich an das Zugseil an, es ruckelt ein bisschen und der Wagen fährt mit konstant 9.5 m/h die Berge hoch und runter. Die Wagen selbst sind relativ klein, aber es ist möglich, sich aussen an Haltestangen festzuhalten und dann das Cable Car zu "surfen". Eine verrückte Erfahrung, besonders wenn die Autos oder entgegen kommenden Cable Cars sehr dicht vorbeifahren...
Auch wenn ich noch ewig von diesem fantastischen Fortbewegungsmittel weiterschwärmen könnte, San Francisco hat natürlich auch mehr zu bieten, als nur die Cable Cars...
Ein Highlight, so wurde uns gesagt, sei Haight Ashbury, das alte Hippieviertel. Davon übriggeblieben ist nicht so viel. Zwar gab es immer noch viele Läden, die bunte Klamotten, Lavalampen und Wasserpfeifen verkauften, aber insgesamt war es mehr ein trendy Stadtteil, nicht sosehr die Enklave der Althippies.
Chinatown war ein weiterer Stop unserer Odyssey durch die Viertel. Neben Chinatown New York die grösste chinesische Siedlung ausserhalb Chinas. Es hat vielleicht damit zu tun, dass neben New York vieles verblasst, aber so ganz vom Sockel gerissen hat uns Chinatown San Francisco auch nicht. Dafür verbrachten wir viel Zeit in chinesischen Kruschtläden, wo wir wunderbar bemalte Reisschüsseln und kitschige Porzelanfiguren bestaunten und wo sich Tobias ein Paar (sehr dekadente) chinesische Hausschlappen kaufte. Lunch war eigentlich an jedem Tag chinesisch: billig und meistens essbar.
Dazwischen immer wieder: Viel Cable Car fahren, es ist einfach die beste innerstädtliche Fortbewegungsart!
An einem Tag (weiss natürlich nicht mehr wann genau) schaute ich mir North Beach, das italienische Viertel an, während Tobias durch Mission und Castro, dem Schwulenviertel strohmerte. Ich schaffte es gerade so mit dem... Cable Car... zum vereinbarten Treffpunkt zu kommen, von wo aus wir uns auf machten und... chinesisch... zu Mittag assen.
Den Nachmittag verbrachten wir in Castro. Neben vielen Regenbogenflaggen gibt es da auch eine Menge gemütliche Cafes und Bars. Am Abend versuchten wir während der "Happy Hour" möglichst viele Bars zu besuchen, was aber irgendwie nicht so gut klappte. Und so schön waren die meisten Bars dann auch wieder nicht, dass wir den ganzen Abend dort verbringen wollten.
Wie schon gesagt, den letzten Abend verbrachte ich damit, bis spät in die Nacht Cable Car zu fahren und San Francisco bei Nacht zu geniessen.
Die "Traumstadt" ist wirklich eine solche und ein Ort an den ich jederzeit zurückkehren würde!

2000-11-07 - Route 1 to San Francisco
Nordkalifornien ist immer noch das Zentrum der Grünen, Alternativen und Hippies, inzwischen Althippies. Eureka, grösste Stadt der Nordküste erschien uns wie ein verträumtes Nest voll mit solchen Menschen, lange Haare die Mehrzahl, bunte Klamotten ein Muss.
Aber das Beste erwartete uns noch: der Highway number one, DIE Traumstrasse schlechthin! Atemberaubende Steilküsten dominieren den nördlichen Teil, für den wir uns zwei Tage Zeit liessen, mit Zwischenstopp in San Francisco (doch dazu später).
Nachdem wir bis jetzt zum grössten Teil auf eher geraden Freeways gefahren sind, konnten wir kaum glauben, dass die Amerikaner auch so enge und kurvige Strassen bauen können.
So glorios auch die Strassenführung entlang der zerklüfteten Steilküste ist, so bitter war auch die Entstehung des Highway 1: Zwischen 1919 und 1939 sprengten Häflinge das Küstengestein.
Es scheint, als sei das Meer hier blauer, das spärlich wachsende Grase grüner und die Zeit stehen geblieben.
Ein sehenswerter Stop war Bodega Bay, wo wir wieder direkt an der zerklüften Pazifikküste übernachteten und leider den Sonnenschein wieder gegen das übliche Grau eintauschten. Für alle Filmfanatiker unter unseren Fans: Hier in Bodega Bay drehte Alfred Hitchcock einen grossen Teil von "Die Vögel".
Weiter ging es über die hügeligen Nobelvororte von San Francicso mit bemerkenswerten Holzhäsern (oft inspieriert von Frank Lloyd Wrights "Falling Waters" Haus ->Anmerkung des Eintippers: Hier sieht man sehr deutlich, dass der aktuelle Text von Tobias geschrieben wurde, der immer und überall nach Frank Lloyd Wright Häsern sucht...).
Über die Brücke aller Brücken fuhren wir dann in die "schönste Stadt Amerikas" hinein, die Golden Gate Bridge.

2000-11-06 - Redwood National Park
Heute nahmen wir uns eine richtige Wanderung vor: 11 Meilen (17,6 km)! durch den schönen Redwood Forest und zurück.
Die schiere Grösse der Bäume machte uns nochmals sprachlos. Wir sahen oft Giganten, die unten durch ein Feuer ausgehöhlt waren, oben aber unbeeindruckt weiterlebten. Oder die Riesen waren schon abgestorben, aber standen noch aufrecht (bis zu 200 Jahre), bevor sie umstürzen und den Nährboden für neue Setzlinge bilden. Sie brauchen dann noch 500 Jahre, bis sie verrottet sind.
Am Abend gönnten wir uns dann noch einmal eine Dusche und grillten Marshmellows über dem Feuer direkt am Strand.

2000-11-05 - Redwood National Park
So, endlich sind wir in Kalifornien. Der einzige Unterschied bis jetzt: das Benzin ist nochmal so teuer...
Wir machten uns natürlich als erstes mal wieder im Visitor Center des Parks kundig. Der Ranger empfahl uns zwei schöne Wanderungen durch den Redwood Forest. Die Erste führte uns durch den Wald von "Coastal Redwoods" zum Meer hinunter, 300m Höhenunterschied. Wenn man zwischen diesen Riesen unter den Bäumen geht, kommt man sich sehr klein vor. Die Redwoods sind oft mehr als 100m hoch, werden bis zu 2000 Jahre alt und haben unten am Stamm nicht selten einen Umfang von fünf Metern und mehr. Die Wurzeln sind ebenso gigantish. Auf dem Waldboden wachsen vor allem Farne, und es ist relativ dunkel. Und 70m über einem sind die Baumkronen. Man kommt sich schon soo klein vor.
Am Abend gab es eine Dusche! Welch' eine Wohltat nach wieder fast einer Woche...


2000-11-04 - Mount St. Helens
Die Nacht verbrachten wir (natürlich illegalerweise) auf dem Parkplatz des Mount St. Helens Visitor Centers. Unverschämterweise kostet das Visitor Center Eintritt, so etwas haben wir bisher auch noch nicht erlebt! Wir sind natürlich nicht reingegangen sondern auf eigene Faust Richtung Vulkankegel losgefahren!
Mount St. Helens brach 1980 aus und sprengte einen sehr grossen Teil des alten Vulkankegels dabei weg. Die heissen Gase rasten mit über 1100 km/h seitwärts über die Berghänge und verbrannten die Bäme bis in über 20 km Entfernung!
Als wir bei der Johnston Ridge ankamen, etwa 5 Meilen von dem eigentlichen Krater entfernt, mussten wir feststellen, dass das Wetter mal wieder nicht mitspielen wollte.
Es war eiskalt und ein starker Wind wehte und die Sicht war schlecht. Wir konnten den Krater selbst nicht einmal sehen, da er völlig in Nebel gehüllt war. Was wir sehen konnten, waren die Spuren, die der Lavastrom hinterlassen hatte und Teile der Gerölllavine, die der Explosion gefolgt war.
Da es aber so furchtbar kalt war, blieben wir nicht all zu lange, bevor wir in Richtung Süden weiterfuhren.
Um 11.20 pm kamen wir nach Kalifornien.

2000-11-03 - Olympic National Park
Leider versprach der Tag (nachdem es gestern Abend so schön gewesen war, wettermässig nichts gutes. Das übliche Grau, das wir auf diesem Trip schon so oft gesehen haben.
Trotzdem gingen wir auf unseren "Strandspaziergang". Die Küste ist einfach unglaublich, der wohl schönste Küstenstreifen, den man sich vorstellen kann! Völlig menschenleer, nur ein paar Seemöwen im grauen Himmel. Man läuft auf grobem Kiesel, der nahe der Wasserlinie in feinen Sand übergeht. Auf der einen Seite die grauen Wellen des pazifischen Ozeans, auf der anderen die dicht bewaldeten Steilhänge der Olympic Mountains.
Der Strand liegt voll mit Treibholz, Treibholz der etwas grösseren Sorte. Riesige Baumstämme, 30 Meter und länger, wurden von einem der vielen Stürme auf den Strand geworfen. Und bei jeder hohen Flut werden sie wieder und wieder herumgeworfen. Sie sind mittlerweile völlig rundgeschliffen.
Am Nachmittag ging es in den Regenwald. Im Olympic NP gibt es einen der letzten gemässigten Regenwälder.
Riesenhafte Sitka-Tannen und Douglas-Firs, über und über mit Moos behangen. Es herrscht eine sehr stille Atmosphähre zwischen diesen alten Bämen, die Luft ist feucht, aber sehr frisch.
Nach Einbruch der Dämmerung fuhren wir noch etwa 4 Stunden bis zum Mount St. Helens.
Olympic National Park

2000-11-02 - Olympic National Park
Zum Frühstück gab es heute kaltes Hähnchen vom Vortag. Und fettigen lsalat, Hmm!!
Nach kurzer Beratung durch den Ranger furhen wir los in Richtung heiße Quellen. Die hatte uns der Ranger nälich angeraten. Wir mussten nur 2 1/2 Meilen auf der stillgelegten Strasse weiterlaufen und schon wären wir da.
Die Strasse (zur gesperrten Strasse) war sehr eng und kurvig und wir schafften es gerade so, mit unserem fetten Kübel dahin zu kommen.
Der "Walk" auf der stillgelegten Strasse war sehr schön. Wir gingen durch den Urwald am Fuss des Qlympic Mountains. Die Quellen selbst waren eher enttäuschend, nicht einmal knietief war das Wasser.
Seltsamerweise war der Tag danach schon fast vorbei, wir schafften es gerade noch zum Sonnenuntergang nach "La Push" an die Küste zu fahren.
Die Mühe hatte sich allerdings gelohnt. Ein unglaublicher Sonnenuntergang über dem Pazifik, vor der Kulisse von zwei kleinen, mit Bämen bewachsenen Inseln.
Den Abend verbrachten wir mit Lagerfeuer und Brandungsrauschen am Strand.


2000-11-01 - Seattle
Nachdem wir uns am Morgen von Danielle verabschiedet hatten, wussten wir zunächst nicht, was wir tun sollten, entschieden uns dann aber, zum Boeing Werk zu fahren, ein paar Meilen nördlich von Seattle.
Es hat sich gelohnt. Wir machten eine sehr interessante Tour durch das riesige Gebäde (angeblich das grösste Gebäde der Welt) und sahen, wie die Boeing 747 zusammengebaut wird. Es war sehr beeindruckend!
Ach ja, davor wuschen wir mal wieder unsere schmutzigen Klamotten in einer dieser wunderbaren Coin Laundries.
Unser nächster Stop war die Olympic Halbinsel westlich von Seattle. Wir kürzten unsere Wegsrecke ab, indem wir die (sehr günstige) Fähre nahmen.
Wir fuhren bis zu einem Eingang zum Olympic National Park und übernachteten auf einem (fast) verlassenen Campingplatz. Die halbe Nacht verbrachte ich am Telefon mit New Hampshire...

2000-10-31 - Seattle
Als erstes fuhren wir heute morgen mit dem elektrischen Bus vom U District rein nach Downtown Seattle. Das Bussystem ist wirklich bemerkenswert. Die Busse laufen mit Strom aus der Oberleitung. Sehr ruhig und geruchsarm! Und wenn der Bus z.B. auf den Interstate fährt, wo es keine Oberleitung gibt, steigt der Busfahrer aus, kurbelt den Stromabnehmer herunter und fährt mit Diesel weiter. Es gibt in Seattle auch keine Ubahn, sondern den Metro Tunnel, in dem Die Elektrobusse fahren.
Seattle sieht auf den ersten Blick aus wie jede andere amerikanische Grossstadt. Hohe Wolkenkratzer und gerade Strassen. Allerdings liegt Seattle am Wasser und die Querstrassen gehen sehr steil den Berg hinauf.
Auffallend sind auch die unzähligen Coffee Shops, mehr oder weniger nette Cafes. Hier wird richtiger Kaffee serviert, nicht das, was man sonst überall in den USA als solchiger verkauft bekommt.
Wie gesagt, die Skyline ist nichts einzigartiges an Seattle, aber auch nicht besonders hässlich.
Wir zogen wieder von einem kleinen Laden zum nächsten. Hatten gutes Chinese Food zum Mittagessen und begaben uns so gegen Abend mal wieder in Richtung U District. Wir hofften immer noch, vielleicht doch Danielle noch zu treffen. Das Wunder geschah, wir kamen um Punkt 6 Uhr an ihrem Arbeitsplatz an und erwischten sie gerade noch!
Endlich wieder ein Bett (oder ein Sofa/der Boden) und eine Dusche! Nach weit mehr als einer Woche war das auch mehr als nur angebracht...
Wir verbrachten einen gemütlichen Abend mit Film bei Danielle und gingen relativ früh ins Bett. Das viele Fahren schlaucht doch auf die Dauer.

2000-10-30 - Seattle
Wir kamen hier so gegen in Seattle an. Haben uns dann mit unserem USA Atlas so weit orientiert, dass wir den University District fanden. Eigentlich wollten wir hier eine Freundin von mir treffen, Danielle, und da auch übernachten. Dummerweise hat es aber mit der Kommunikation überhaupt nich geklappt, deswegen verbrachten wir die Nacht mal wieder im Auto. Davor klapperten wir noch diverse Platten- und Buchläden ab, bevor wir den Abend in einem sehr gemütlichen Cafe beschlossen.

2000-10-30 - On the Road to Seattle
Noch viel heldenhafter fuhr Tobias sechs (in Worten 6) Stunden am Stück und legte dabei mehr als 400 Meilen durch Montana, Idaho und Washington state zurück. Danke Tobias.
Das Auto, tüchtig, tüchtig, hat es über alle Pässe geschafft und den Kontinent von Osten nach Westen durchquert. Toller Proll!
Der Staat Washington scheint noch leerer als Wyoming zu sein, bis man nach Seattle kommt. Dann waren die Jungs vom Lande (Wir!) aber schon sehr verwirrt und mussten sich erst mal wieder in der Grossstadt zurechtfinden. Kulturschock!!
Jetzt sind wir in Seattle und das Wetter ist besch..eiden. Halt falsch, wenn man gerade aus dem Fenster blickt, kann man ein paar Sonnenstrahlen erhaschen!! Wir gehen jetzt raus und geniesen den Tag!
Tobias Barthaare fallen aus, stellte er gerade fest. Schade. Johannes' Barthaare wachsen. Unglaublich.

2000-10-29 - Yellowstone
Den halben Morgen verbrachten wir im heissen Fluss. Sehr gemütlich!
Dann besuchten wir die Sinterterassen von Mammoth Hot Springs. Sinterterassen gibt es auch in der Türkei, behauptet jedenfalls Tobias. Ich (johannes) kann das leider nicht bestätigen.
Dann hat Tobias ein Pfund Reis gegessen und wir bestaunten die wunderschöne Landschaft des Yellowstone Valleys.
Am Abend fuhren wir ins Lamar Valley im Nordosten des Parks um Tiere zu beobachten. Wir sahen zwar leider keine Wölfe, Bären oder Elche, dafür eine grosse Bisonherde, mehr als 100 Tiere. Karibou-ähnliches Rotwild lief uns oft über die Strasse. Ausserdem sahen wir einen Koyoten und einen Wolf (denken wir jedenfalls).
Johannes fuhr dann noch heldenhaft dreieinhalb Stunden Richtung Westen durch die Rocky Mountains.
Yellowstone Park ist, besonders zu dieser Zeit (ohne Touristen) wirklich faszinierend. Für ein paar Bilder schaut euch die Website des NPS zu Yellowstone an.

2000-10-28 - Yellowstone - Die Zwote
Nach einem erfrischenden Frühstück mit Granola und ranziger Milch fuhren wir zurück in den Park.
Heute stand auf dem Programm: Eine weiteres Becken mit heißen Quellen, Geysiren etc. und der Grand Canyon of Yellowstone.
Im Norris Basin sprudelt der größte Geysir der Welt, "Steamboat". Bei seien unregelmäßigen Ausbrüchen spritzt er bis zu 100 m hoch!
Der Grand Canyon war sehr beeindruckend. Er beherbergt zwei Wasserfälle, 30 & 100 Meter hoch. Das Gestein im Canyon ist durch geothermische Aktivitäten gelb gefärbt, woher der Park auch seinen Namen hat.
Vom "Inspiration Point" kann man dreihundert Meter in die Tiefe blicken. Auch der 100 Meter in die tiefe stürzende Lower Fall des Yellowstone Rivers ist mitreissend. Die Dimensionen des Canyons sind schwer in Worte zu fassen.
Abends badeten wir für zehn Minuten im "Boiling River", bevor der bewaffnete Parkranger uns rausschmiss, da die Badezeit um 6 Uhr zuende war. Der kochende Fluss heisst deswegen so, weil eine heisse Quelle in den kalten Gardiner River fliesst und an dieser Stelle das Baden ermöglicht. Man muss wirklich aufpassen, sich nicht zu verbrühen.
Die Nacht verbrachten wir ausserhalb des Parks in Gardiner, Montana.

2000-10-27 - Yellowstone National Park
Der erste Tag im berühmten Yellowstone Park. Durch den den Südosteingang fuhren wir zuerst über einen Bergpass zum Lake Yellowstone. Auffallend waren die Dampfschwaden, die überall den Berghängen aufstiegen. Der See ist riesengroß, auf der anderen Seite konnten wir schneebedeckte Berggipfel sehen.
Der See und eigentlich das ganze Yellowstone Gebiet entstand durch einen gewaltigen Vulkanausbruch vor etwa 630 000 Jahren. Dieser vulkanische Ursprung macht sich überall im Park bemerkbar durch unzählige heiße Quellen, Geysire und "steam-vents".
Wir besuchten drei große Geysirbecken, die - echt amerikanisch - bequem per Auto und die sog. "Boardwalks" erreichbar sind. Den berühmtesten aller Geysire, den "Old Faithful" sahen wir sogar ausbrechen: Er spuckte eine 15 Meter hohe Wasser- und Dampffontäne in die Höhe.
Das Wetter hatte sich leider keineswegs gebessert und wir hatten mal wieder unser Mittagessen im Regen. ln, zur Abwechslung.
Nachmittags schauten wir uns noch mehr nach Schwefel stinkende Quellen an. Bemerkenswert waren die wunderschönen Farben, in denen die heißen Quellen gehalten waren. Sie entstehen durch Bakterien, die im sehr heißen Wasser (Tobias wollte "kochend" sagen) leben.
Abends fuhren wir aus dem Park heraus, nachdem wir in einem warmen Fluß baden wollten, der sich leider als nicht ganz so warm herausstellte, nach West Yellowtone, Montana und verbrachten die Nacht in einer Seitenstraße. West Yellowstone ist ein sehr häßlicher Ort, der nicht mehr als ein Bettenlager für die Yellowstone Touries ist. Wir waren ziemlich geschockt, als wir aus der wunderschönen Natur zurück ins Amerika der Kettenrestaurants/-hotels/-tankestellen kamen.

2000-10-26 - s Tower - Yellowstone
Was haben wir heute gemacht? Gefahren simma!
Wyoming hat die wenigsten Einwohner aller amerikanischen Staaten. Dementsprechend leer ist es auch.
In Cody, 50 Meilen vor dem Park haben wir in einem typisch amerikanischen Wash-Saloon unsere Wäsche gewaschen.

2000-10-25 - Mt. Rushmore & 's Tower
Vor allem patriotisch. Vier riesige Köpfe aus Stein, viele bunte Flaggen: Ein echtes "National Memorial"
Mitten in den Black Hills von South Dakota gelegen, blicken die "Väter Amerikas", Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln aus beträchtlicher Höhe über ihr Land.
Typisch amerikanisch, vor dem Memorial zu parken kostet $8, wenn man sich die Mühe macht, zwei Minuten zu gehen, kostet es nix.
Auch wenn Mt Rushmore schon fast etwas kitschig wirkt, beeindruckend ist es schon. Diese vier, je 20 Meter hohen Präsidentenköpfe, die in 14 Jahren Arbeitszeit in den Granit der Black Hills gehauen und gesprengt wurden!
Zum Abendessen gab es organisches Minestrone aus der Dose, gestreckt mit Suppennudeln und einem Brühwürfel. Gekocht wird auf unserem einflammigen Kocher in unserem einen Topf. Verheizt wird bleifreies Autobenzin.
National Park Service Site zu Mt Rushmore
Ach ja, wir sind jetzt gerade am 's Tower.
Eigentlich sieht er aus wie ein 255 Meter hoher Baumstumpf. Die Dimensionen erfasst man von Weitem überhaupt nicht, erst wenn man direkt davor steht und mit dem Fernrohr Kletterer an der senkrechten Felswand sieht, kann man erahnen, wie hoch dieses National Monument wirklich ist.
&Umml;ber die Entstehung streiten sich die Geologen noch, vermutlich ist der 's Tower ein alter Vulkanschloht, dessen Berghänge im Lauf der Jahrmillionen weggewaschen wurden und von dem nur der Basaltkamin in der Mitte stehen blieb.
Für ein Bild des 's Towers, schaut euch die Seite des National Park Service an.
Das Land hier ist sehr dünn besiedelt, alle 40-50 Meilen ein kleines Kaff, dazwischen Kühe. In Wyoming, dem Cowboy State, scheint es davon mehr zu geben als Menschen. Diese spärlich besiedelte Weite wirkt sich auch noch anders aus, Sehenswürdigkeiten werden 12 (!!) Autostunden vorher angekündigt.

2000-10-24 - Badlands
Nachdem wir gestern Abend noch einen wunderschönen Sternenhimmel bewundern konnten, wachten wir heute Morgen auf und es war bewölkt. Die Nacht hatten wir auf einer Restarea kurz vor dem Badlands National Park verbracht.
Der Parkeingang war nicht mehr besetzt, ein gutes Zeichen. Es sind wohl kaum mehr Touristen zu erwarten!
Und dann waren wir schon mitten drin in der bizarren Landschaft der Badlands. Der Name kommt aus dem Französischen: "terre mauvaise a traverser". Man könnte meinen, man befände sich in einer anderen Welt!
Wir erwischten einen der seltenen wolkenverhangenen Tage, aber das Zusammenspiel von Sonne, Wolken und dieser fantastischen Landschaft waren einfach unglaublich.
Regen und Wind haben aus dem weichen Boden hier bizarre Sälen und Schluchten modelliert, eine echte Mondlandschaft.
Dazu kommen noch die verschiedenen Farben der unterschiedlichen Sedimentschichten, die man an den Berghängen sehr deutlich sehen kann.
Das alles, zusammen mit der weiten, mit gelblichem Gras bewachsenen, Prairie ergiebt eine einmalige Landschaft, wo man fast darauf wartet, ein paar Sioux zu sehen. Das muß sich wohl auch Kevin Costner so gedacht haben, denn hier in der Nähe wurde "Der mit dem Wolf tanzt" gedreht.
Nach einer kleinen Wanderung durch die Badlands saßen wir für Ewigkeiten am Rand eines etwa 50 Meter tiefen Canyons und bestaunten die scenery. Wir fuhren dann die Park Loop Road von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt.
Die Nacht verbrachten wir auf dem "primitive campground" des Parks, nachdem wir 12 Meilen über eine Schotterstraße gefahren waren, die uns beinahe unseren Auspuff kostete...
Zwischendurch hatten wir einen "close encounter" mit zwei Bisons, die uns aus wenigen Metern entfernung sehr interessiert beäugten und dann über eine Prairie Dog Colony davontrotteten.
Die Nacht verbrachten wir im Freien, da der Himmel wieder aufgelockert war und sehr trocken aussah. Dem war natürlich nicht so und wir wachten früh, klitschnass und verfrohren auf Dafür haben Koyoten nachts wild im Rudel geheult und Bisons zogen über den Campingplatz.
Zum Glück nehmen wir jeden Morgen unsere Vitamintablette, so können wir wenigstens nicht krank werden!
Auf unserem Weg hierher zum Campground hielten wir an einer Stelle an, wo wir die unendlichen Weiten der Prairie sehen konnten. Da konnte man es sich ohne weiteres vorstellen, wie hier vor ein paar hundert Jahren noch riesige Bisonherden durchgezogen sind, ungestört durch Straß und Städte.
Website des National Park Service zu den Badlands (Unter "in Depth ->Start ->Links ->Webcam findet ihr ein aktuelles Bild aus den Badlands)

2000-10-23 - Minneapolis - Badlands
Fahren. Nebel, Sichtweite: 150 Meter. Langweilig. Gefahrene Meilen heute: ca. 450 (oder so)

2000-10-22 - Minneapolis
Das graue Wetter verbessert die langweilige Welt um uns hreum kein bißchen. In Minnesota, einem recht progressiven Staat (politisch gesehen, meint Johannes' Tante Regina) gibt es flache Felder, sehr viele flache Felder und Bäme um jedes Haus und sonst nirgendwo.
Es stehen also Bauminseln mit Häsern drin im Feld.
Johannes' Tante hat uns einen wunderschönen Abend gemacht uns zum japanischen Essen eingeladen. Es war sehr gut und wir saßen ohne Schuhe auf dem Boden. Später saßen wir noch in Reginas gemütlicher Wohnung mitten in Minneapolis und haben geredet. Danke, Regina.

2000-10-22 - Chicago - Minneapolis
Nachdem wir lange im Marathon festgesteckt waren, haben wir es endlich geschafft, aus Chicago herauszukommen.
Wir sind, nach mehrern Staus auf der I 94 so gegen 8 pm hier in Minneapolis bei Regina, Johannes' Tante, angekommen. Wir wurden dann zu einem wunderbaren japanischen Essen eingeladen, dass wir auf dem Boden sitzend einnahmen. Ganz wie es sich gehöhrt!
Jetzt sitzen wir noch in der wunderschönen Wohnung und schreiben unser Tagebuch, waschen unsere Wäsche und konnten uns sogar duschen! Welch' eine Wohltat!
In einer halben Stunde, also so gegen 10 Uhr geht es weiter. Wir haben heute ZEHN Stunden Fahren vor uns, bis wir (hoffentlich) heute Abend eine Zeitzone weiter, in den Badlands ankommen. (Grenze South Dakota/Wyoming).


2000-10-21 - Chicago
So, jetzt geht es über Milwaukee nach Minneapolis zu Johannes' Tante. (ca. 500 Meilen). Leider war es uns heute morgen nicht möglich, durch den Frank Lloyd Wright District zu fahren, da wegen des Chicago-Marathons alle Straßen in unserer Richtung gesperrt waren.
Gestern Chicago: Wir sind mit der "EL" der Elevated Railroad, viel gefahren, wie Johannes gleich > noch schreiben wird. Die EL kann man übrigens auch in "While you were sleeping" mit Sandra Bullock sehen.
Chicago, die Stadt Al Capones. Davon haben wir allerdings recht wenig mitbekommen. Der erste Eindruck war der einer sehr sauberen und reichen Stadt: Breite Straßen mit schönen Häsern an beiden Seiten, protzige Geschäfte und sehr schöne Wolkenkratzer. Besonders der Hankock Tower fiel mir auf: Ein sehr futuristisch wirkendes Gebäde, schwarz und mit Metallverstrebungen an der Außenwand. Es sieht so aus, als ob es direkt aus einem Science Fiction Film entliehen wäre. Sehr gut gefallen hat mir Chicagos "Elevated Railway". Mit diesem fuhren wir auch ausgiebig durch verschiedene Stadtteile und besichtigten sie so "von oben".
Chicago von ganz oben war auch beeindruckend. Der John Hancock Tower, dessen Spitze wir nach 40 Sekunden mit dme Aufzug erreichten bescherte uns tolle Ausblicke auf Chicago bei Dämmerung und Nacht. Auffallend die Lake Shore Seite: einfach nichts, dunkel. Im Gegensatz zu den hell erleuchteten Straßen, die sich meilenweit geradeaus wie Achsen ausbreiteten.
Im Imax Kino waren wir auch noch und haben uns einen computeranimierten 3D Film angeschaut, in dem es eigentlich um nichts anderes als schöne Bilder ging. Sehr schön trotzdem, oder gerade deswegen...
Tobias gefiel der 454 Meter hohe Sears-Tower (zweithöchstes Gebäude der Welt, nach den Twin-Towers in Kuala Lumpur) nicht so gut, ich fand ihn nicht schlecht.

2000-10-21 - Chicago
Nach gesundem Granola-Frühstück und unserer täglichen Multivitamin Tablette ging es los.
Ohio: Hauptsächlich Maisanbau, viele kleine Farmen, der Himmel strahlend blau. Die Trucks werden länger: Haben jetzt schon drei Anhänger.
12:30, Johannes fährt, Meilenstand: 1061. Das Wetter wird wärmer, der Motor zum Glück nicht. Danke Kühlwasser.
Nach Minestrone zum Lunch fahren wir jetzt nach Chicago rein!
So, jetzt dürfte es langsam auf Mitternacht zu gehen. Ich (Johannes) liege gerade im T-Shirt direkt am See, es unglaublich warm für diese Jahres/Tageszeit.
Chicago ist eine sehr schöne Stadt. Wird sind bis vor kurzem hier herumspaziert. Die Straßen waren, zumindest teilweise, noch sehr belebt. Haben dann noch ein Bier in einer gemütlich Bar getrunken, nachdem wir in der direkt daneben liegenden > Bar ein Fosters bestellt hatten, das es angeblich > für $2 gab. Leider war das Schild, das dieses Angebot anpries im Fenster der benachbarten Kneipe (in > die wir dann später dann auch gingen) und die > Barfrau war sehr verärgert, als das Bier fü je $5 nicht wollten & schnell das Lokal verließen...


Ein Nachtrag zu den Niagara Falls
Es kostet sogar den Fussgänger Geld, die Rainbowbridge zu überqueren, die Canada mit der USA verbindet. Ich muß 50 cents berappen! Ich, Tobias, bin naämlich nach Canada gelaufen, weil Johannes kein gültiges Visa hat und nicht wieder reingelassen worden wäre. Die "Journey behind the Falls" habe ich mir aber anders vorgestellt: man geht dabei nicht hinter den Fällen die ganze Breite, sondern auf der einen Seite befinden sich Aufzug und Tunnel, die einen zu zwei Löchern bringen wobei man dann hinter den Fällen steht. Ist aber trotzdem ganz sch ön.

2000-10-20 - Buffalo
Haben gerade, nachdem wir durch das sehr trostlose Buffallo gefahren sind, unseren $1.80 Toaster für
den Benzinkocher ausprobiert. Wir sind in einem Industriegebiet Buffallos (die Stadt ist ein einziges Industriegebiet...) an den Eriesee gefahren und haben, zwischen stillgelegten Fabriken und Schiffswracks, aber mit Seeblick gevespert.
Wir fahren im Moment weiter durch die industriellen Vororte von Buffallo. Ein Stahlwerk neben dem > nächsten, unterbrochen nur durch ein paar Chemiewerke dazwischen. Zu unserer Linken der Eriesee, > der bis zum Horizont geht. Man meint man wäre am Meer!
6 pm: Eine Stunde Abendessen am Eriesee mit Sonnenuntergang. Macaroni Cheese mit wunderschönem blauen Himmel am Sandstrand. Wir versuchen den Unterschied zwischen dem See und dem> Meer festzustellen. Aussehen tut beides gleich, hier am See fehlen vielleicht etwas die Wellen. Können die Differenz nicht genau festlegen.
Wir waren vor dem Essen noch kurz bei ALDI (!!!) einkaufen. Es ist unglaublich, der sieht ganz genau so aus wie in Deutschland, sogar die gelben Preisschilder sind identisch!
Wir stehen jetzt in Cleveland/Ohia auf einem Rastplatz. Es ist Bettzeit. Bisher gefahrene Meilen: 757 = 1211 km

2000-10-21 - Chicago
Sind gerade in Chicago. Haben leider unser Notizbuch vergessen. Deswegen gibt's den nächsten Eintrag am Sonntag...
Nur so viel: Es ist schön (so Tobias).

2000-10-19 - Niagara Falls
Wir haben in einer etwa vergammelten Neighbourhood übernachtet und wurden morgens von einer Horde Schulkinder geweckt, die neugierig ihre Nase an unserer Autoscheibe plattgedrueckt haben. Als wir uns dann bewegten, erschraken sie zu Tode und rannten schreind davon.
Zum Frühstü gab es Granola und heißen Kakau.
Die Niagara Falls, amerikanische Seite sind "hübsch", so Tobias.
Auch wenn das ganze Gebiet hier "touristisch voll erschlossen" ist, so sind doch die Fälle selbst ziemlich beeindruckend! Es ist einfach die Größe und die Menge Wasser die dort hinunterstürzt. (285 000 Liter/Sec allein bei den (kleineren) American Falls).
Tobias ist gerade zu Fuß nach Canada hinüber gelaufen, ich durfte, wegen meiner noch nicht erhaltenen Visumsverlängerung nicht die USA verlassen.
Der Ort Niagara Falls ist herrlich verlassen, man merkt sehr deutlich, daß seine Glanzzeit schon mindestens 30 Jahre her ist. Ein fast leerstehendes Shopping-center, viele verlassene Souvenirläden und allgemein eine ausgestorbene Atmosphäre.
Toronto fällt jetzt leider aus, deswegen fahren wir wohl bald Richtung Chicago weiter, wo wir dann etwas mehr Zeit verbringen können.

2000-10-18 - On the road
Wir sind spät weggekommen, weil Johannes sich nicht von Jana lösen wollte, schließlich sind wir um 2:40 pm gefahren und gefahren und gefahren.
Es war eine ziemlich ereignislose Fahrt, von 4 Pinkelstopps abgesehen (jaja, die Herren werden alt) fuhren wir non-stop die 481 Meilen. Um Mitternacht waren wir dann in Niagara Falls und haben uns dieselben auch gleich noch bei Nacht angeschaut.

2000-10-18 - Noch Temple, fast schon Niagara Falls
So, jetzt sind wir schon fast weg, nur noch die Sachen ins Auto werfen und abfahren!
Das Wetter ist beschissen, dafuer läuft das Auto gut! Wir haben jetzt sogar ein Ersatzrad und einen Toaster für den Benzinkocher...
Der erste Stopp werden die Niagara Falls sein, wo wir hoffentlich heute abend ankommen werden!
Dann stehen auf dem Plan, Toronto (vielleicht), Chicago und am Sonntag Abend Minneapolis. Wo wir uns nach bereits 4 Tagen wieder duschen können!

Nochmal zur Erinnerung:
Bitte tragt euch da rechts mit eurer Emailadresse ein. Es lohnt sich wirklich! Ansonsten habt ihr doch keine Ahnung, wenn es etwas neues zu lesen gibt!

2000-10-17 - Immer noch Temple
Nachdem es gestern zu ekelhaft kalt war, um das Auto zu fixen und wir auch mit dem Planen nicht besonders weit gekommen sind, werden wir vermutlich erst morgen wegkommen.
Dann aber wirklich!

2000-10-16 - Temple
Heute auf dem Plan: Auto richten, Sachen packen, Trip planen...

2000-10-15 - Peterborough
Waren bei Friendly's Essen. Haben 1 1/2 Stunden auf ein paar Burger gewartet.
Ein echtes Abenteuer...

2000-10-14 - Temple
Mein letzter Arbeitstag. Schon komisch, nach soo langer Zeit hier einfach fertig zu sein...


© Copyright 2000 by Johannes Brenner